Sanfter Tourismus

Tourismus im Einklang mit der Natur und den Interessen der Bürger*innen
Der Möhnesee zieht als Naherholungsgebiet und Freizeitdestination seit Jahren mehr und mehr Besucher*innen an. Die Anziehungskraft, die der Möhnesee für Tagestourist*innen aus dem Umland hat, bringt immer mehr Herausforderungen mit sich: An schönen und sonnenreichen Tagen führen hohe Besucherzahlen zu Lärmbelastung, Verkehrsproblemen und überfüllten Uferbereichen. Während Anwohnende besonders unter dem Verkehrslärm leiden, wird auch die Natur immer häufiger beeinträchtigt, etwa durch zurückgelassenen Müll, Wildparken oder das Vordringen in Naturschutzgebiete.

Unser Ziel ist es daher, den Tourismus in der Gemeinde Möhnesee klug zu lenken und ökologisch wie wirtschaftlich nachhaltig zu gestalten. Tourismus soll im Einklang mit dem Schutz der Natur stehen, den Alltag der Bürgerinnen und Bürger respektieren und gleichzeitig wirtschaftlich sinnvoll zur regionalen Entwicklung beitragen.

Dazu braucht es neue Konzepte. Die touristische Entwicklung muss sich stärker auf die ganze Region verteilen. Ortsteile, die durch hohen Durchgangsverkehr besonders betroffen sind, müssen auch an den wirtschaftlichen Vorteilen beteiligt werden. Hier sind beispielsweise die Landgasthäuser zu bedenken, die eine gute Küche und ein gemütliches Flair bieten. Um diese Orte für Besucher*innen zugänglich zu machen, braucht es ein funktionierendes Mobilitätsangebot – sowohl für die klimafreundliche Anreise mit Bus und Bahn als auch für die Erreichbarkeit innerhalb der Region.

Gleichzeitig möchten wir vor allem solche Gäste ansprechen, die bleiben, entdecken und genießen. Wer länger verweilt, bringt Umsatz für Gastronomie, Handel und Hotellerie. Dazu gehört auch die Belebung der Ortskerne, damit die einzelnen Ortschaften zu Begegnungsstätten werden und alle zum Verweilen einladen.

Mit Blick auf den vorhandenen Leerstand in der Gemeinde Möhnesee ist zu kritisieren, dass die derzeitige Finanzierungspraxis der Banken es für kleinere Tourismusbetriebe schwer machen, in eine lebendige Gemeinde in eigene Geschäftsideen investieren zu können. Investoren, die die Wirtschaftskraft im Sinne des nachhaltigen und sanften Tourismus bereichern, müssen besser unterstützt werden.

Nicht zuletzt muss die Natur in den Mittelpunkt rücken: Überlastete Uferzonen, vermüllte Waldstücke und zertrampelte Wege sind die Folge von sehr besucherreichen Tagen in der Saison. Tourismus braucht Regeln, Information, Aufklärung, sodass neben den Menschen auch die Natur aufatmen kann.

Dafür setzen wir uns ein

  • Ausbau der Busverbindungen und alternativer Mobilitätskonzepte, um eine klimafreundliche An- und Abreise sowie eine einfache Mobilität während des Aufenthalts zu ermöglichen.
  • Förderung von Projekten, die auf Nachhaltigkeit, Regionalität und Umweltbewusstsein setzen – von Naturführungen über Radverleih bis zu Slow-Food-Angeboten.
  • Um das Müllproblem in den Griff zu kriegen, braucht es verstärkte Kontrollen, Informationskampagnen und infrastrukturelle Maßnahmen wie beispielsweise mehr Mülleimer oder öffentliche Toiletten.
  • Auch die Ortsteile abseits des Sees haben Potential. Abgelegene Ortsteile oder Gastronomie wollen wir durch bessere Sichtbarkeit, gemeinsame Plattformen zur Vermarktung und gezielte Unterstützung fördern.
  • Tourismus darf nicht zu Lasten der Lebensqualität der Menschen vor Ort gehen – sie müssen in Planungen einbezogen werden und ihre Interessen müssen ernst genommen werden.