Kontroverse: Wie viel Materialabrieb verursachen Windenergieanlagen wirklich?

Laut BWE (Bundesverband WindEnergie e.V.) gilt Windenergie als eine der saubersten Energiequellen – doch wie sieht es mit dem Materialabrieb an den Rotorblättern aus? Kritiker führen oft den Verschleiß ins Feld, aber wie groß ist dieser im Vergleich zu anderen alltäglichen Abriebquellen wie Autoreifen oder Schuhsohlen? Wir haben die Zahlen analysiert und die Ergebnisse in einem übersichtlichen Diagramm dargestellt.


Materialabrieb

Rotorblätter von Windenergieanlagen sind extremen Belastungen ausgesetzt: Wind, Regen, Hagel und hohe Geschwindigkeiten führen über die Jahre zu Materialverlust. Doch die tatsächlichen Mengen sind erstaunlich gering:

  • Windenergieanlagen (WEA): ca. 78.394 kg/Jahr
  • Autoreifen: ca. 102.090.000 kg/Jahr
  • Schuhsohlen: ca. 9.047.000 kg/Jahr

Das bedeutet: Der Abrieb durch Windenergieanlagen ist im Vergleich zu Reifen und Schuhsohlen verschwindend gering. Während Reifenabrieb jährlich über 100.000 Tonnen beträgt, liegt der Abrieb von Rotorblättern bei weniger als 80 Tonnen.


Fazit

Windenergie bleibt eine der nachhaltigsten Energieformen – auch beim Thema Materialabrieb. Die Zahlen zeigen deutlich: Im Vergleich zu alltäglichen Abriebquellen ist der Einfluss minimal.

Verwendete Quelle(n):
https://www.wind-energie.de/fileadmin/redaktion/dokumente/Aktuelles/Faktenchecks/20240801_BWE-Faktencheck_-_Erosion_an_Rotorblaettern.pdf

Weitere Studie: Gefahren durch Mikroplastikabrieb von den Windkraftanlagen (WKA) im Altdorfer Wald (AW)

Was passiert bei der Erosion?
Rotorblätter von Windkraftanlagen sind extremen Witterungsbedingungen ausgesetzt. Regen, Hagel und Partikel verursachen Abrieb an der Lackschicht, die aus Epoxidharzen und Polyurethan besteht.

Berechnungen und Fakten:

  • Worst-Case-Szenario:
    • Maximal 10 kg Lack pro WKA über 20 Jahre0,5 kg/Jahr.
  • Realistische Schätzung:
    • Nur ca. 10 % des Worst-Case1 kg pro WKA in 20 Jahren50 g/Jahr.
  • Für den Altdorfer Wald (40 WKA):
    • 2 kg Mikroplastik pro Jahr.
  • Vergleich:
    • Deutschlandweit bei 40.000 WKA: 400 t/Jahr.
    • Gesamt-Feinstaubemission in Deutschland: > 183.600 t/Jahr.
    • Anteil des Rotorblattabriebs: 0,15 %.

Gesundheitsrisiko:

  • Mikroplastik aus Rotorblättern ist nicht nadelförmig wie Asbest, sondern meist kugelförmig.
  • Trinkwasserfilter entfernen 99,9 % der Partikel.
  • WHO: Keine Hinweise auf Gesundheitsgefahr durch Mikroplastik im Trinkwasser.

Fazit

Die Belastung durch Mikroplastik aus Windkraftanlagen ist minimal und im Vergleich zu anderen Quellen wie Verkehr oder Feuerwerk verschwindend gering. Für den Klimaschutz überwiegen die Vorteile der Windenergie bei weitem die Risiken.

Verwendete Quelle(n):
S4F-RV_Faktencheck-Windkraft-Altdorfer-Wald_Mikroplastik_240411-vorl.pdf