Erneuerbare Energien im Einklang mit Naturschutz
Die Klimakrise ist längst auch bei uns in Möhnesee spürbar: steigende Energiepreise, trockene Sommer und Extremwetter nehmen zu. Die globale Herausforderung wird zur lokalen Realität. Gleichzeitig ist unsere Energieversorgung nach wie vor stark von fossilen Energieträgern abhängig – mit all ihren ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen.
Eine nachhaltige Energiepolitik ist deshalb kein Zukunftsthema mehr, sondern eine zentrale Voraussetzung für ein gutes Leben heute. Sie sichert soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliche Stabilität und den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Erneuerbare Energien sind dabei der Schlüssel, da sie klimafreundlich und langfristig günstiger sind und uns unabhängiger von geopolitischen Krisen machen.
Als Flächengemeinde mit viel Potenzial bei Wind und Sonne müssen wir dieses Ziel aktiv angehen. Damit die Energiewende gelingt, reichen Innovation und Technik nicht aus. Akzeptanz, Mitgestaltung und eine faire Beteiligung der Menschen vor Ort sind genauso wichtig. Wir wollen den Wandel gemeinsam mit den Menschen vor Ort gestalten – gerecht, ökologisch sinnvoll und zukunftsorientiert. Ein Ausbau der Windenergie darf dabei nicht auf Kosten des Naturschutzes erfolgen.
Zusätzlich streben wir die Einführung einer CO2-Bilanzierung für unsere Gemeinde an, die darauf abzielt, den CO₂-Fußabdruck zu überwachen und zu reduzieren mit dem klaren Ziel, eine klimaneutrale Gemeinde zu werden!
Dafür setzen wir uns ein
- Wir fordern eine Mittelverwendung aus Windenergieanlagen, die den Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt und uns als Gemeinde widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels macht. Eine transparente Verwendung der Einnahmen aus Windenergieprojekten soll über eine gemeinwohlorientierte Stiftung erfolgen. So können lokale Projekte wie Schülerverpflegung, Jugendtreffs, Bildungsprojekte oder Maßnahmen gegen Klima-Folgen finanziert werden. Spürbare Verbesserungen vor Ort sorgen für mehr Akzeptanz und lokale Wertschöpfung.
- Neue Windprojekte sollen nur dort entstehen, wo sie ökologisch vertretbar sind – durch eine sorgfältige Abwägung zwischen Klima- und Naturschutzzielen.
- Wir fordern klare Kriterien für Genehmigungsverfahren, um sie schneller, transparenter und effizienter zu gestalten.
- Die Hürde, bestehende Windkraftanlagen zu modernisieren (Repowering), muss gesenkt werden. So ist ein Ausbau der Erzeugungskapazität zu erreichen, die im Vergleich mit gänzlich neu erschlossenen Standorten mit weniger neuen Flächenversiegelung einhergeht.
- Wir befürworten eine Positivplanung für Windenergieanlagen, um außerhalb von Landesentwicklungsplan-Windenergie-Vorranggebieten und bereits ausgewiesenen Flächen die Zulassung von Windenergieanlagen zu ermöglichen. Dies bedeutet, dass Windenergieanlagen künftig in dafür eigens planerisch ausgewiesenen Gebieten/Standorten privilegiert zulässig sein werden.
- Konzepte zur lokalen Speicherung von Windstrom und Energie aus erneuerbaren Quellen sollen entwickelt und umgesetzt werden, um Netzüberlastungen zu vermeiden und die Effizienz der Anlagen zu erhöhen.
- Wir fordern eine klimarobuste Infrastruktur. Dazu gehören Wasserrückhaltebecken, Hochwasserschutzanlagen und die klimaangepasste Gestaltung von Gebäuden und öffentlichen Räumen. Die Auswirkungen von Extremwetterereignissen können abgemildert werden durch naturbasierte Lösungen wie die Wiederherstellung von Feuchtgebieten, die Renaturierung von Siepen und Bächen sowie Aufforstungsprojekte.